Potsdams Schloss Sanssouci und die angrenzende Parklandschaft sind nach wie vor eine der Hauptattraktionen der Stadt. Insbesondere in den Sommermonaten wenn die Bäume und Pflanzen in voller Blüte stehen, wird der Besuch dort zu einem Erlebnis. Wir haben für euch die schönsten Highlights rund um Schloss und Park zusammengestellt.
#1 FRIEDENSKIRCHE
Die Friedenskirche erreicht ihr am besten, indem ihr den Park über die Allee nach Sanssouci betretet. Der Eingang dort nennt sich Grünes Gitter. Ihr folgt nun zunächst der mit Bäumen gesäumten Straße, vorbei an den alten Gebäuden bis auf der rechten Seite ein kleines Tor erscheint. Dort biegt ihr nach rechts in den Marlygarten ein.
Den ersten Entwurf für die Friedenskirche hatte König Friedrich Wilhelm IV., im Jahre 1839 selbst angefertigt und sich dafür italienische Kloster zum Vorbild genommen. Ähnlich den Originalen führen euch auch hier hohe Arkaden zu den ruhigeren Innenhöfen, abseits vom Stadttrubel. Zusätzliche bieten steinerne Sitzecken die Gelegenheit für eine kurze Auszeit mit Blick aufs Wasser.
Zu den Nebenanlagen gehört unter anderem ein 42 Meter hoher Turm, dessen Glocken die klangvollen Namen Gratia, Clementia, Pax und Gloria tragen. Beinahe hätte es diese kunstvollen Klangkörper heute nicht mehr geben. Denn in den Jahren 1917 und 1945 wurden die Glocken jeweils vom Turm entfernt, um für die Rüstungsproduktion eingeschmolzen zu werden. Beide Male schafften sie es aber zum Glück wieder unversehrt an ihren angestammten Platz zurückzukehren.
#2 SCHLOSS SANSSOUCI
Bei eurem Besuch in Potsdam solltet ihr euch das Schloss Sanssouci auf keinen Fall entgehen lassen. Sans Souci bedeutet „ohne Sorge“ und schien Friedrich dem Großen ein passender Name für seine Sommerresidenz. Sobald seine Skizzen fertig waren, ließ er den prunkvollen Bau zwischen 1745 und 1747 ganz nach seinen Vorstellungen errichten.
Das Schloss bildet zusammen mit dem großen Springbrunnen, den Mittelpunkt des Parks. Von hier aus bringt euch eine wundervoll ausladende Treppe, mit 132 Stufen, direkt zur berühmten Fassade hinauf. Dabei kommt ihr auch an den vielen Terrassen vorbei, die sich mit ihren zahlreichen Weinreben rechts und links entlang der Stufen erstrecken. In den verglasten Nischen, wurden damals vor allem ausländische Weinsorten angebaut. Im Gegensatz dazu wuchsen an den offenen Wänden die heimischen Arten. Besonders schön ist der Blick vom obersten Absatz, denn von dort aus könnt ihr ein gutes Stück über die Stadt schauen.
Bei den vielen halbkreisförmigen Sitzgelegenheiten am Fuße der Weinberge, handelt es sich im übrigen um sogenannte Flüsterbänke. Durch die besondere Konstruktion können Worte, die an einem Ende hinein gesprochen, auch auf der anderen Seite gehört werden. Es wird gemunkelt, dass Verliebte früher auf diese Weise kleine Liebesnachrichten miteinander ausgetauscht haben.
#3 SIZILIANISCHER GARTEN IM PARK SANSSOUCI
Der sizilianische Garten ist ein kleiner Geheimtipp, da er ein wenig abseits der normalen Touriroute liegt. Ihr findet ihn direkt neben den neuen Kammern, etwa 100 Meter links vom Schloss Sanssouci. Der Garten verdankt seinen Namen den vielen südländischen Gewächsen und antiken Skulpturen, die hier zu finden sind. Vor allem im Sommer lässt es sich zwischen den farbenprächtigen Beeten und mit Buchen bewachsenen Rundbögen entspannt sitzen. Wenn die Sonne günstig steht, könnt ihr außerdem in den sprudelnden Fontänen viele kleine Regenbögen entdecken. Bei so viel mediterranem Flair vergisst man dann auch ganz leicht, dass man sich eigentlich noch mitten in Potsdam befindet.
#4 ORANGERIESCHLOSS
Das Schlossgebäude, das auch gerne als Neue Orangerie bezeichnet wird, findet ihr zwischen Schloss Sanssouci und dem Neuen Palais. Auch hier sorgen viele Brunnen, Arkaden und Skulpturen für ein südländisches Flair, das dem Italienverliebten Friedrich so wichtig war. Der Bau entstand zwischen den Jahren 1851 und 1864 und umfasst ehemalige königliche Appartements und Wohnungen für die Bediensteten. In den angrenzenden Pflanzenhallen überwintern übrigens auch heute noch die exotischen Kübelpflanzen des Parks.
Die vielen Stufen zu bezwingen, lohnt sich nicht nur um die Architektur zu bestaunen. Die Terrassen präsentieren euch nämlich einen großartigen Blick über den Park mit seinen vielen Sichtachsen. Außerdem könnt ihr den Turm des Schlossen von Mai bis Oktober besuchen. Wenn euch also bereits der Ausblick von den Terrassen gefällt, solltet ihr einen Obolus von 4 EUR für den Zutritt zur Aussichtsplattform unbedingt parat halten.
#5 BELVEDERE AUF DEM KLAUSBERG
Folgt ihr dem Weg links am Orangerieschloss vorbei, erscheint in der Ferne schon das Belvedere auf dem Klausberg. Es handelt sich dabei um den ersten architektonisch gestalteten Aussichtspunkt der Stadt. Belvedere bedeutet soviel wie schöne Sicht. Und tatsächlich bietet sich auch von hier ein weiter, wundervoller Blick über die Parklandschaft. Der Weg hinter dem Belvedere führt euch anschließend wieder bis hinunter zum Park. Von dort ist es dann nur noch ein kurzer Spaziergang bis zum Neuen Palais.
#6 NEUES PALAIS
Dieses Schloss wurde ebenfalls von Friedrich dem Großen in Auftrag gegeben und diente zunächst als Unterkunft für königliche Gäste. Später nutzte dann Kaiser Wilhelm II. dann das Gebäude mit seinen 634 Zimmern als Sommerresidenz. Weil der Nachschub an Ziegeln während der Bauphase jedoch ins Stocken geriet, wurde bei einem Großteil der Fassade das Backsteinmauerwerk einfach durch einen täuschend echt aussehenden Anstrich imitiert. Lediglich die Königswohnung im linken Seitenflügel wurde tatsächlich aus roten Ziegeln gemauert. Der Unterschied ist auch heute noch kaum bemerkbar. Die imposanten Gebäude der heutigen Universität Potsdam liegen direkt hinter dem Palais. Diese Räume wurden früher als Wirtschaftskammern und Unterkünfte für Bedienstete genutzt.
#7 SCHLOSS CHARLOTTENHOF
Das Schloss Charlottenhof war ein Weihnachtsgeschenk des Königs Friedrich Wilhelm III. an den damaligen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. Der Kronprinz beauftragte anschließend den Architekten Karl Friedrich Schinkel mit dem Umbau des Anwesens. Auch der Gartengestalter Peter Joseph Lenné erhielt den Auftrag, den angrenzenden Park zu gestalten.
Den Namen erhielt das Schloss von der vormaligen Gutsherrin des Grundstücks, Maria Charlotte von Gentzkow. Der Bau erinnerte mit seiner schlichten Form und den Säulenelementen schon damals an eine römische Villa. Vor dem Gebäude befinden sich ein flacher Springbrunnen, bunte Blumenbeete und eine große Terrasse mit Aussicht über den grünen Park. Dieser Spot ist perfekt um bei einer kleinen Pause den Blick über den Park schweifen zu lassen.
#8 RÖMISCHE BÄDER
Vom Schloss Charlottenhof aus lohnt sich ein Spaziergang durch den benachbarten Rosengarten in Richtung Teich und zu den römischen Bädern. Anders als die Bezeichnung vermuten ließe, wurden diese Gebäude jedoch nie als Badehaus genutzt. Die Namensgebung spiegelt nämlich auch hier eher die Italienverliebtheit des Kronprinzen wieder. Im Gegensatz zum eher formellen Schloss Charlottenhof, gleichen die Bäder daher eher einem alten italienischen Landhaus mit blühendem Garten. Nur der angrenzende Teepavillon wurde im antiken Stil gebaut und erinnert deshalb stark an einen römischen Tempel. Versteckt in einem Seitenhof der Römischen Bäder, findet ihr in den Sommermonaten ein kleines Gartencafé. In historischem Ambiente lassen sich hier Kaffee, Kuchen und Eis entspannt genießen.
#9 CHINESISCHES TEEHAUS
Dieser Gartenpavillon wurde 1755 von Friedrich dem Großen in Auftrag gegeben und sollte als Zierde für den königlichen Garten dienen. Der König folgte mit dem Teehaus der aktuellen Chinamode, die im 18. Jahrhundert in Europa zunehmend populärer wurde. Aus diesem Grund lassen sich sowohl verschiedene Elemente aus Rokoko und dem ostasiatischen Baustil entdecken. Das Gartenhaus diente dem König damals als exotische Kulisse bei kleineren Feiern. Auch heute noch leuchten die mit gold verzierten Säulen, chinesische Figuren und opulente Verzierungen von weitem den Besuchern des Park Sanssouci entgegen. Gerade wenn die Sonne auf den Pavillon scheint, kann man sich an dem Glanz dieses außergewöhnlichen Bauwerks kaum satt sehen.